ein dromedar zum knutschen- sahara-tour in südmarokko





zwei, die sich ganz sicher mögen




in der mitte unserer marokko-reise eroberten wir die SAHARA in südmarokko.
wir erklommen von MARRAKESH aus den ATLAS per bus und wurden von ZAGORA aus  mit
Jeeps in die wüste gebracht. dort erwarteteten uns die dromedare und unsere vier Berber
DAVID, MALAGA, MBARAK und BAR SILI.
Die erste Kontaktaufnahme mit den Tieren war vorsichtig und erwartungsfroh.
Wir liefen umher und ließen uns erst einmal beschnuppern. wäherenddessen taxierten uns die Kamelführer schon einmal und ordneten uns je einem Dromedar zu. das ging ziemlich flott.
ich sollte SARVAL reiten. ein sehr großes männliches Tier mit einem blauen auge.
dann wurde uns gezeigt, wie wir aus zwei Wolldecken und einem Teppich einen
bequemen sattel formen können.
derweil wurde unser wüstengepäck nebst Schlafsack in einen der 26 körbe verladen,
wo bereits sämtliche utensilien für eine 8-tages- tour verstaut waren..
dazu später mehr.
dann bestiegen alle nacheinander ihr dromedar. bis 13 Frauen mal richtig sitzen
und auch  oben bleiben dauert beim ersten mal schon etwas länger.
zum besteigen liegen die Kamele in üblicher Manier auf dem boden. ein oder zwei
unserer Berber halfen beim aufsteigen, denn sobald das Tier das gewicht spürt, will es sofort
aufstehen. egal wie gut oder fest man bereits in seinem selbstgebastelten sattel sitzt!
der  schwere grundsattel verfügt über einen griff. darüber wird eine schaumstoffmatraze gelegt., darauf kommen die beiden körbe und eine Wolldecke. und dann erst unsere sattelmontur....
Fotos zeigen mehr als tausend worte....



vom la fibule in zagora geht es richtung timbutku- aber nur ein stückchen...






... bis zum ersten beschnuppern mit unseren dromedaren am rande einer steinwüste.


 SARVAL- er liebt wie wir orangen







die erste etappe führt uns durch eine steinwüste oder vorwüste und es gibt viel grün
und auch blühendes, weil Marokko in diesem jahr   wieder einmal reich mit regen gesegnet wurde.
am ersten tag gehen/ reiten wir auch nur gut 2 stunden, damit wir uns daran gewöhnen
können. eine radlerhose! ist jedem zu empfehlen, der ein Dromedar reiten möchte.
ich hatte übrigens keine dabei- also popo-weh war vorprogrammiert. wer wollte, konnte
auch gehen. das tempo ist in etwa das gleiche.






















da die karavane von 15 kamelen aus  bullen und kastrierten männchen besteht , werden sie in vierer-reihe je nach verträglichkeit untereinander miteinander verbunden. die dromedare haben die angewohnheit zu essen und weiterzugehen ( damit für die nachfolgenden kollegen noch etwas übrig bleibt- nicht nur eine nette soziale ader, sondern überlebenswichtig ). sie würden also freilaufend immer wieder stehenbleiben.
an den ersten tagen bilden die dromedar-bullen  immer wieder große maulblasen und
blubbern laut, um die rangfolge untereinander zu klären. es dauert auch einige Tage, bis eine stabile
reihenfolge gefunden wird. die kastrierten tiere scheinen wesentlich fügsamer zu sein.
nicht jedes kamel lässt sich gerne wie ein kuscheltier streicheln. mit der zeit werden
sie aber zutraulicher und man braucht wirklich keine angst zu haben. sie zeigen einem,
was zuviel ist. nach einiger zeit kann ich "meinen", wenn er ausreißen will, sogar am maul-seil zurückführen und es legt sich auch hin, wenn ich es unbedingt will. aber meistens lassen wir unsere tiere gewähren, sie wollen doch nur fressen. auch in der wüste gibt es viele stellen mit büscheln von rukola!, den sie sehr lieben und einige andere gewächse. und sie lieben tamarisken und akazien.
 sie mögen obst, obstschalen und die vegetarischen reste unseres mittags-salates. es wird nichts weggeworfen- alles verwertet.
es bleibt auch kein krümel müll zurück. brennbares wird sofort verbrannt, den rest nehmen
die kamelführer mit . auch wir lassen absolut nichts von uns zurück ( außer den organischen
bestandteilen natürlich)
wärend des laufens sammeln die männer immer wieder abfall ein, der von ignoranten
wüstenbesuchern einfach liegen gelassen wurde.









jeder hatte seinen boucherouite-teppich, sozusagen die krönung des sattels aus wolldecken.




































es dauert nicht lange, und wir riechen genauso wie unsere kamele.....








blick in die mittags-küche- die männer sitzen zwischen den körben und schneiden salat




silvester-laune mit luftballons









kamele stinken nicht !  sie riechen nur irgendwie würzig.
ich würde sogar sagen, daß pferde sehr viel kräftiger riechen..
sobald wir unser mittags-ziel erreicht haben, müssen wir zügig unsere decken und den
teppich abladen, damit die männer die vielen  körbe mit nahrungsmitteln und küchenutensilien, unserem wüstengepäck und beide zelte nebst stangen  ab- und ausladen können.
während wir uns noch recken und die gliedmaßen ausschütteln, sind david, malaga, bas sili und
mbarak schon dabei, sich um die kamele zu kümmern, die körbe zu finden, um unseren marokanischen wüstensalat zuzubereiten oder um an einem nahgelegen brunnen frisches wasser zu holen.
das alles geschieht in traumwandlerischer routine und schnelligkeit, daß
ich bis zuletzt staune, was für großartige logistiker diese wüstenmänner sind.
hier draußen machen sie alles, wie sie es wollen, kein chef steht hinten dran und
sie sorgen die ganzen 8 tage lang sehr gut für uns. sind aufmerksam und freundlich, heiter und
sprachbegabt. sie schnappen deutsche und schweizer ausdrücke sofort auf und wiederholen sie.
der zusammenhang  muss natürlich klar sein, dann merken sie sich fremde sprachen sofort.
berbersprache unterscheidet sich von arabisch ungefähr wie unser deutsch von finnisch.
keinerlei ähnlichkeiten.  aber in  englisch , französisch und gestik gibt es keinerlei probleme und
die verständigung zwischen uns klappt prima.









wir durchwandern die steinwüste- unsere kamele gehen schon mal voraus.









nicht viel zeit zum trocknen- die tage sind kurz






































den  dromedaren werden  die beine gebunden, damit sie in der pause nicht zu weit weglaufen ( fressen und gehen). manchen wird nur ein bein hochgebunden, in den dünen manchmal sogar zwei. die männer wissen, was sie tun und kamele sind sehr flott auch nur auf drei beinen unterwegs. die machen riesensprünge und rennen den männern davon, wenn sie wollen. aber die nehmen alles mit humor .



kamele sind sanftmütig, neugierig, dickköpfig und geduldig. haben ein sehr gutes gedächtnis und sind wahre überlebenskünstler, weil sie viele tage und wochen ohne nahrung und wasser auskommen würden, wenn es darauf ankommt. die männlichen tiere können ohne probleme bis zu 300 kg gewicht tragen und dabei noch aufstehen und sich hinsetzen. der knochen-fortsatz unter der brust verhindert, daß die großen tiere mit dem bauch aufliegen. außerdem kann so immer luft zirkulieren.
die augen sind riesig und die wimpern lang. die ohren eher klein und im winter haben sie ein
ordentlich dickes fell. von hellbeige bis schwarz sind alle naturfarben vertreten.
meines ist grau-beige und hat einen ziemlich dicken "bart". daran erkenne ich
es bald auch aus der ferne.























einige fossilienfelder laden zum suchen ein.



unsere erste wanderung zu fuß haben wir gleich am zweiten tag,
weil es zu steil  zum reiten wäre. wir kommen richtig aus der puste.
die kamele holen uns bald ein und dürfen ohne uns als  zusatzgewicht bis zum
nächsten halteplatz laufen. wir schlittern und hüpfen  stundenlang über steinplatten
und sind froh,  endlich am rastplatz mit einer quelle anzukommen. eine richtige OASE..



als erstes wird der platz für das abendzelt und das kochzelt ausgemacht.
die "bäder-abteilung" für morgen und abend-toilette am besten in entgegengesetzter richtung und wo wir schlafen können. die meisten von uns schlafen draußen. ich gehöre zu den wenigen,
die gerne  im zelt übernachten.  die nächte sind empfindlich kalt und ein
kleiner wind genügt, um die nasenspitzen zum "glühen" und tropfen  zu bringen.



dann versammeln wir uns zu kaffee und kuchen  auf unserm großen roten teppich und läuten den abend ein. im kochzelt klappert es schon. unser abendessen wir vorbereitet.
und wenn es uns dann später so richtig geschmeckt hat, schlüpfen wir in die schlafsäcke
und erwarten eine kalte nacht mit  einem richtigen sternenzelt über uns. wer nachts nochmal raus muss, friert vielleicht und morgens  in der dämmerung aus dem schlafsack krabbeln, wenn es noch richtig kalt ist,
ersetzt die dusche - frischekick.
aber alle wollen wir kaffee und beim zusammenräumen unserer untensilien wird uns warm
und dann endlich kommt die sonne hinter einer düne hervor und es wird sehr schnell einige grad wärmer.
ein neuer tag kann beginnen.....die karavane zieht weiter.  wir kommen bald in die sahara und
ziehen in die dünen, um pause zu machen oder zu übernachten. erklimmen höhere sand-dünen zu fuß
und genießen die sonnenuntergänge. am letzten abend wird das zelt geschmückt und wir
beginnen das neue jahr bei einem frühstück mit einer aussicht, die ich so noch nicht hatte.



frühstück bei sonnenaufgang - schönes neues jahr









die wüste lebt

bald wird es wieder grüner..  das chez ali in zagora mit seinem wundervollen garten,
schlafen an einer riesigen kasbah am fluss  und der rückweg auf der alten pass-straße bis
nach marokko und den künstlergarten  jardin majorelle..... 




Kommentare

  1. Toll!!!!!!!!!!! Bei d e r marrokanischen Küche würde ich auch sabbern... ;)) Sieht alles sehr lecker aus und die Wüstenbilder sind einmalig und dann noch sooo einen weiten, sonnigen Ausblick am ersten Tag des neuen Jahres! Wunderschön. beate xxx

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen